Die Begriffe Ordnungen, Aneignungen und Erfahrungen bilden den Bezugsrahmen für die Forschung am Nordost-Institut. Die historischen Prozesse und die gesellschaftlichen Strukturen, die hiervon ausgehend analysiert werden, greifen eng ineinander. Zugleich umreißen die einzelnen Begriffe Dimensionen und Qualitäten, die jeweils spezifische methodisch und theoretische Zugänge und eigene Einsichten eröffnen. Auf diese Weise kann die Komplexität der Geschichte des nordöstlichen Europas differenziert untersucht und dargestellt werden. Im Zentrum der Forschungen des Nordost-Instituts steht hierbei die Geschichte der deutschen Bevölkerung und ihrer Nachbarn. Sie wird in Rückbezug auf die Leitbegriffen als transnationale Verflechtungsgeschichte begriffen und erforscht. Der zeitliche Fokus ist auf das 19. und 20. Jahrhundert gerichtet.
Gemeinsames ForschungsProjekt Des Nordost-Instituts
Der Begriff „Kalter Krieg“ bezeichnet eine Ära der Trennung, und doch fand diese Auseinandersetzung in einem Zeitabschnitt statt, in dem sich immer mehr Menschen aufmachten, andere Länder zu bereisen und zu erkunden. Tourismus gab es auch über den „eisernen Vorhang“ hinweg in die sozialistischen Staaten. Das Projekt „Begegnungen nach Plan“ beschäftigt sich mit verschiedenen Phänomenen des West-Ost-Tourismus.
Kasachische Nationale Al-Farabi-Universität Almaty, Kasachstan
Beschreibung
Die Politik gegenüber den nichtrussischen Nationalitäten gehört zu den zentralen Problemen der sowjetischen Geschichte. Von der Revolution im Jahre 1917 über die Deportationen im II. Weltkrieg bis hin zum Zerfall der Sowjetunion spielte die Nationalitätenproblematik eine entscheidende Rolle. Mit der Einrichtung fester ethnischer Grenzen für die sogenannten Titularnationen (Gründung von Unions- bzw. Autonomen Republiken/Gebieten) wurde die Grundlage für zahlreiche nationale Konflikte in und zwischen den Nachfolgestaaten der Sowjetunion geschaffen. Ziel der Vorlesung ist es, ein allgemeines Bild von der sowjetischen Nationalitätenpolitik nachzuzeichnen. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die einzelnen Etappen in der Herausbildung des sowjetischen Vielvölkerstaates gelegt werden, d. h. auf die Lage seiner Nationen und ethnischen Gruppen, auf die Formen der Wechselbeziehungen zwischen dem Zentrum und der Peripherie und auf die Methoden und Instrumente, mit deren Hilfe „fremde Bevölkerungsgruppen“ eingegliedert wurden.
Universität Hamburg 04.04.2024 - 11.07.2024 10:00 - 12:00 Uhr
Beschreibung
Das Lehrangebot zur Geschichte und Kultur der Ukraine an den deutschen Universitäten hat sich seit dem Beginn der russischen Aggression am 24. Februar 2022 deutlich verbessert. Die Übung soll an diese Entwicklungen anknüpfen und die Möglichkeiten bieten, die Kenntnisse der ukrainischen Geschichte und Kultur seit dem 19. Jahrhundert zu vertiefen. In Einzelstunden werden anhand von ausgewählten (Quellen)Texten - wie z.B. Reise- und Augenzeugenberichten, politischen Programmen, Briefen, Artikeln, literarischen Werken, etc. - die Schlüsselprobleme der Geschichte und der Gegenwart der Ukraine genauer untersucht. Mit Hilfe einschlägiger Forschungsliteratur sollen diese Texte in die historischen Kontexte eingebettet und diskutiert werden.
Universität Hamburg 04.04.2024 - 11.07.2024 12:00 - 14:00 Uhr
Beschreibung
Das Genre der Reiseberichte umfasst zahlreiche Darstellungsformen angefangen vom Reiseführer bis hin zur literarischen Präsentation im Reiseblog. Ansätze der interdisziplinär inzwischen gut erforschten Gattung sollen auf den bislang weniger beachteten Raum der baltischen Staaten Anwendung finden. Interkulturelle, imagologische, aber auch (post)koloniale Aspekte sollen aufgegriffen werden. Insbesondere mit der Erarbeitung von intertextuellen Bezüge sollen Spezifika (der Narration) der baltischen Länder aufgedeckt werden.