Begegnungen nach Plan
Der Begriff „Kalter Krieg“ bezeichnet eine Ära der Trennung, und doch fand diese Auseinandersetzung in einem Zeitabschnitt statt, in dem sich immer mehr Menschen aufmachten, andere Länder zu bereisen und zu erkunden. Tourismus gab es auch über den „eisernen Vorhang“ hinweg in die sozialistischen Staaten. Das Projekt „Begegnungen nach Plan“ beschäftigt sich mit verschiedenen Phänomenen des West-Ost-Tourismus.
Aktuelle Forschung
Forschungergebnisse Digital
Abgeschlossene Forschungsprojekte
In unserem Alltag in der Stadt, auf unseren Wegen durch selbige, in der Art und Weise, wie wir sie wahrnehmen und wie wir uns zu ihr in Beziehung setzen, befinden wir uns in einer beständigen Kommunikation mit der Geschichte der Stadt. Ihr beständiges Nachhallen umgibt uns, es dringt in uns ein, wir nehmen es auf, verändern es, tragen es fort und transformieren es in das, was kommen wird. Bewusst oder unbewusst (er)leben wir so einen beständigen Moment der Aneignung, Umdeutung und Emanzipation. Um die Vergegenwärtigung dieses Prozesses geht es in dem Projekt
Projektleiterin: Katja Bernhardt in Kooperation mit Anna Konik (Szczecin) und Constance Krüger (Frankfurt/Oder)
Elise von Jung-Stilling war Malerin und Gründerin der ersten Zeichenschule für Frauen im Baltikum. Sie hinterließ ein bislang unbekanntes Tagebuch über ihre Reise nach Italien. In dem Projekt wird dieses Tagebuch transkribiert und mit einem wissenschaftlichen Apparat und Kommentar versehen publiziert.
Projektleiterin: Anja Wilhelmi
Ziel des Projektes war es, der lokalen Erinnerung an die jüdische und die deutsche Bevölkerung in den schlesischen Städten Dzierżonów (ehemals Reichenbach) und Raciborz (ehemals Ratibor) nach 1945 nachzugehen und die Erinnerungsforschung um sozialhistorische und soziologische Fragestellungen zu bereichern.
DFG/NCN Projekt
Projektleiterin: PD Dr. Katrin Steffen
Ehemalige DFG-Projektmitarbeiterin: Dr. Imke Hansen (09/2016 - 08/2019)
Lehre
Universität Hamburg
14.10.2024 - 27.01.2025
16:00 - 18:00 Uhr
Beschreibung
„Wandel durch Handel“ und „Wandel durch Annäherung“ bezeichnen die Denkfigur hinter der Neuen Ostpolitik Willy Brandts. Im Seminar wollen wir exemplarisch anhand von Kontakten zwischen Städten und Wirtschaftsakteur:innen untersuchen, wie diese Politik auf translokaler Ebene umgesetzt worden ist. Dabei wird neben Städten wie Bielefeld, Duisburg und Düsseldorf insbesondere Hamburg mit seiner Partnerschaft zu Leningrad/St. Petersburg und den zunehmenden Handelsbeziehungen in die Sowjetunion im Mittelpunkt stehen. Über die Zäsuren der Perestrojka und des Zusammenbruchs der Sowjetunion 1991 hinweg, werden wir die Kontinuitäten und Neuerungen der kulturdiplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zum ehemals sowjetischen Raum untersuchen. Im Seminar werden wir forschungsorientiert arbeiten, Archive besuchen und oral history-Interviews führen.
Beschreibung
Die Online-Vorlesungsreihe ist eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Neueste Geschichte der Pädagogischen Universität (Beijing Normal University) in Peking, dem Institut für Fremdsprachen der Pädagogischen Universität (Hebei Normal Universität) in Shijiazhuang und dem Institut für Geschichte der Central China Normal Universität in Wuchan).
Universität Hamburg
17.10.2024 - 30.01.2025
10:00 - 12:00 Uhr
Beschreibung
Bei der ersten Volkszählung des Russischen Reiches 1897 gaben 1,8 Millionen Menschen „Deutsch“ als Muttersprache an. Trotz ihrer vielfältigen Kontakte mit der russischen Bevölkerung konnten die deutschsprachigen Einwohner vier Jahrhunderte lang in Kirchen, Schulen und Vereinen ihre Sprache, Konfessionen und kulturellen Traditionen bewahren. Lange Zeit war das Bild vom Russlanddeutschen durch Stereotypen und Klischees geprägt. Darüber hinaus lassen sich in diesem Bild aber auch Wesenszüge und Traditionen der Russlanddeutschen erkennen. Die Übung gibt einen Forschungsüberblick über das Selbst- und Fremdbild dieses gesellschaftlichen Miteinanders an dem Beispiel der jahrhundertelangen Koexistenz Deutscher und Russen im Russischen Reich.
Universität Hamburg
16.10.2024 - 29.01.2025
14:00 - 16:00 Uhr
Beschreibung
Die Raum- und Stadtplanung und die Architektur waren wesentliche Mittel der Besetzung und Unterwerfung der Länder des östlichen Europas durch die Nationalsozialisten. Lange Zeit lag jedoch deren Untersuchung am Rande der Forschungen zur Geschichte des Nationalsozialismus. In den letzten Jahren hat jedoch die Auseinandersetzung mit der Architekturgeschichte und der Stadt- und Raumplanung für den sogen. neuen deutschen Osten und darüber hinaus deutlich an Dynamik gewonnen, vor allem durch die Arbeit einer jüngeren Generation von Forscher:innen in den betreffenden Ländern. Dabei wurde nicht nur umfangreiches neues Quellenmaterial entdeckt und in die Diskussion eingebracht. Vielmehr wurde auch der Bedarf deutlich, Forschungsfragen grundsätzlich neu zu stellen.
Die Übung führt direkt in diese Forschungslage hinein. Wir wenden uns dem vielgestaltigen Quellenmaterial zu - administrativen Dokumenten, großräumigen Planzeichnungen, stadtplanerischen Konzepten und architektonischen Entwürfen aber ebenso Fotografien und Zeitzeugenberichten usw. Wir fragen nach der Spezifik des jeweiligen Dokuments, seiner zeitgenössischen Funktion und Rolle bei der Okkupation, unterziehen es einer differenzierten Quellenkritik und erarbeiten Analysestrategien. In diese Auseinandersetzung wird unmittelbar eine Reflektion der aktuellen methodischen Diskussion eingebunden. Die spezifische Qualität und Quantität der Überlieferung stellt uns dabei vor ein zentrales und zugleich herausforderndes Problem: Kann und wie kann der in den Quellen wesentlich überlieferten Perspektive der Okkupierenden die Perspektive der Okkupierten entgegengestellt werden?
In die Übung ist eine Exkursion nach Posen (Poznań) eingeschlossen, wo wir uns gemeinsam mit Studierenden aus Posen die Ausstellung „Architektur und Alltag in der Zeit der Okkupation“ (Arbeitstitel) anschauen werden. Sie eröffnet im Herbst 2024 und beschäftigt sich mit der Geschichte des Reichsgaus Wartheland. Hierfür werden Englischkenntnisse gebraucht.
Humboldt-Universität zu Berlin
18.10.2024 - 31.01.2024
10:00 bis 12:00 Uhr
Beschreibung
Die Baltischen Republiken erklärten ihre staatliche Unabhängigkeit im Jahr 1918. Ihre Konsolidierung nach außen und nach innen war aber ein langwieriger Prozess. Die Nationswerdung war bei weitem noch nicht abgeschlossen, und wurde zum zentralen Projekten der Nationalstaaten. Gleichzeitig erforderte die multiethnische Wirklichkeit der Staaten Arrangements, um die nationalen Minderheiten zu integrieren.
Besonders die Deutschbalten, die jahrhundertelang eine führende Rolle in der Region gespielt, stellten dabei eine Herausforderung dar. Viele ihrer Mitglieder standen den neuen Staaten ablehnend gegenüber und pflegten zunehmend Kontakte nach Deutschland. Konnten Institutionen wie Schul- oder Kulturautonomie die entstehenden Spannungen abschwächen, oder trugen sie dazu bei, die Gesellschaft zu spalten?