Die historische Holzarchitektur ist ein besonderes Erbe der Ukraine. Sie hat eine hohe identifikatorische Bedeutung für die Menschen im Land und stellt in internationalem Maßstab einen einzigartigen künstlerischen und kulturellen Wert dar. Dieses Erbe ist durch den andauernden Krieg Russlands gegen die Ukraine sowohl einer akuten wie schleichenden Gefahr der Zerstörung ausgesetzt. Die Ausstellung „Vielfalt - Gefahr - Hilfe. Holzkirchen in der Ukraine“ im Foyer der Universitäts- und Stadtbibliothek in Köln gibt Einblicke in die Vielschichtigkeit dieser besonderen Zeugnisse der Architektur- und Kulturgeschichte der Ukraine, ihrer Erforschung und ihres Schutz, und es werden die Gefahren dargestellt, denen die Holzkirchen aktuell ausgesetzt sind. Die Foyerausstellung wird von einer vertiefenden Online-Ausstellung begleitet und ist bis zum 30. September 2024 in Köln zu sehen.
Die Ausstellung will jedoch nicht nur informieren! Sie wirbt um Hilfe für die Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine, die sich unter den immer schwierigeren Bedingungen des Krieges um den Erhalt dieses gleichermaßen wertvollen wie fragilen Erbes bemühen. Mit einen Spendenaufruf von World Heritage Watch e. V. werden Gelder zusammengetragen, die an das Klymenty Sheptytskyj-Museum für Volksarchitektur und ländliches Leben in Lviv gehen werden. Mit den Mitteln werden dort kurzfristig Schulungen für Personen vorbereitet, die unter den Bedingungen des Krieges drängenden Sicherungsarbeiten durchführen müssen. Langfristig soll in Lviv ein Zentrum für Holzrestaurierung entstehen, das als Schnittstelle zwischen der internationalen Fachgemeinschaft und den regionalen und lokalen Akteuren in der Ukraine fungieren wird.
Das Nordost-Institut Lüneburg ist an der Konzipierung und Durchführung der Ausstellungen beteiligt.