Die Erste Teilung Polens 1772 war in mehrfacher Hinsicht ein einschneidendes und bedeutsames Ereignis. Sie beendete zum Einen die eigenständige Geschichte eines Teils der polnischen Krone, des Königlich oder (danach) Polnisch Preußens. Sie erweiterte desweiteren die territorialen und ökonomischen Grundlagen des preußischen Königtums. Schließlich führte sie zu Änderungen in den Regeln des Völkerrechts. Die Erste Teilung Polens erregte in der zeitgenössischen europäischen Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit und wurde vielfach verurteilt. Anders als bei bisherigen Eroberungen oder Abtretungen von Gebieten markierte die Teilung einen Bruch mit dem überkommenen politischen System.
In Band 33 (2024) des Nordost-Archivs, herausgegeben von Jürgen Sarnowsky, werden verschiedene Aspekte der preußischen und polnischen Geschichte vor und nach der Ersten Teilung Polens diskutiert. Die Beiträge beleuchten die Auswirkungen auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, wie etwa den polnisch-katholischen Adel. Es werden die Handelsbeziehungen zwischen Polen und Litauen mit dem Königreich Preußen untersucht sowie die Entwicklung der polnischen Wissenschaft und die der preußischen Geschichtspolitik im Zuge und im Effekt der Teilung diskutiert.
Der Band kann beim Verlag bestellt werden bzw. steht dort in Open Access zur Verfügung.