Russlands innere Entwicklung (1985 - 2024)
Der Vortrag von Dr. Corinna Kuhr-Korolev, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam, ist Teil der Vortragsreihe, die das Nordost-Institut, Lüneburg vom 23. Oktober bis zum 5. Dezember 2024 unter dem Titel „Russland. Denken" veranstaltet.
Das kollektive Trauma des Zusammenbruchs der Sowjetunion und die sozialen Verwerfungen der 1990er Jahre werden häufig als Erklärung für die aggressive Innen- und Außenpolitik Russlands und die Unterstützung in der Bevölkerung genannt. Diese Sichtweise ist jedoch einseitig. Sie folgt einem Geschichtsnarrativ, das von Moskau während der letzten zwanzig Jahren gezielt geschaffen wurde, um Putins autoritäre Herrschaft als alternativlos erscheinen zu lassen. Frau Dr. Kuhr-Korolev vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (ZZF) analysiert die gesellschaftspolitische Entwicklung Russlands seit 1985 und beschreibt die Grenzen der Zustimmung zu Putins Politik.