Zum Inhalt springen
Nordost-Institut
Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) an der Universität Hamburg

Lindenstraße 31
21335 Lüneburg
Sie erreichen uns
Mo - Do: 10:00-12:00 und 13:30-15:00 Uhr
Fr: 10:00-12:00 Uhr

Öffnungszeiten Bibliothek
Di - Do: 10:00-16:00 Uhr
mit vorheriger Anmeldung per E-Mail an:
nob@ikgn.de
sowie nach Vereinbarung
Email: sekretariat@ikgn.de

Anfragen an die Bibliothek richten Sie bitte an: nob@ikgn.de
Telefon Zentrale: +49 4131 40059-0

Telefon Bibliothek: + 49 4131 40059 - 21

Ein Jahrhundertleben in Litauen. 
Die bewegende Geschichte der Irena Veisaitė (1928 - 2020)

Vortrag und Gespräch

20November

Irena Veisaitė (1928 - 2020) war eine leidenschaftliche Europäerin und große Versöhnerin. Die in Kaunas geborene Jüdin erlebte den nationalsozialistischen und stalinistischen Terror. Ihre Mutter wurde 1941 von einheimischen NS-Kollaborateuren ermordet. Sie selbst überlebte dank der Hilfe litauischer Freunde das Ghetto von Kaunas. Nach dem Krieg studierte Irena Veisaitė Germanistik in Moskau und arbeitete später als Professorin an der Pädagogischen Hochschule in Vilnius. In der Zeit der Sowjetunion lebte und lehrte sie geistige Freiheit und Toleranz. Nachdem Litauen 1991 seine Unabhängigkeit erkämpft hatte, wurde Irena Veisaitė zu einer der führenden Intellektuellen des Landes. Schon früh sprach sie sich für einen Kulturaustausch mit Deutschland aus. Mit Nachdruck setzte sie sich dabei für die Aufarbeitung des Holocaust ein. Zugleich verdanken ihr Litauer und Deutsche die Einrichtung des Thomas-Mann-Zentrums in Nidden.

Ihre vielleicht größte Gabe war die Fähigkeit zur Freundschaft. Irena Veisaitė, die sieben Sprachen beherrschte, liebte den geistigen und menschlichen Austausch mit ihren Schülerinnen und Kollegen, Freunden in aller Welt, mit dem Komponisten Arvo Pärt, den Dichtern Czeslaw Milosz und Tomas Venclova. Der litauische Staatspräsident Gitanas Nauseda würdigte ihr Leben und Wirken als „Denkmal für humanistische Werte“. Deutschland ehrt sie mit der Goethe-Medaille und dem großen Bundesverdienstkreuz.

Irena Veisaites Stimme fehlt - der Themenabend fragt, was wir von ihr lernen können. Ulla Lachauer (Moderation), Vytenė Muschick, Claudia Sinnig und Joachim Tauber haben Irena Veisaitė gekannt. Mit einem Vortrag und einem Gespräch stellen sie Irena Veisaitė vor und erinnern sich gemeinsam an sie.

Das Gespräch ist eine Veranstaltung des Kulturreferats für Ostpreußen und das Baltikum und des Nordost-Instituts (IKGN e.V.), Lüneburg.