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Nordost-Institut
Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) an der Universität Hamburg

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Deportiert. »Immer mit einem Fuß im Grab«

Andrea Löw stellt ihr Buch im Gespräch mit Joachim Tauber vor 

11Juni

Ab Herbst 1941 wurden die im Deutschen Reich verbliebenen Jüdinnen und Juden systematisch »nach Osten« deportiert. Der Deportationsbefehl war unerbittlich - ein Koffer war erlaubt, es blieb kaum Zeit, um alles zu regeln und Abschied zu nehmen. Wer konnte, schrieb den Verwandten, um ihnen und sich selbst Mut zu machen und um seinen Sorgen und Ängsten Ausdruck zu geben. Auch während des Transports, in den Ghettos und den Lagern schrieben die Menschen Briefe und Postkarten. Ebenso sind Tagebücher und Chroniken überliefert, in denen das Erlebte unmittelbar in Worte gefasst wurde.

In ihrem Buch „Deportiert. »Immer mit einem Fuß im Grab« - Erfahrungen deutscher Juden | Eine kollektive Erzählung auf Basis Hunderter Zeugnisse“ zeichnet Andrea Löw mit diesen Briefen, Postkarten und Tagebücher sowie ausgehend von Video-Aufzeichnungen und weiterer Quellen das erschütternde Bild der Deportation. Die Menschen kommen selbst zu Wort, schildern ihre Ängste und Hoffnungen, beschreiben die Stationen bis zur Abreise, den Transport, das Überleben im Ghetto. Die wenigen Überlebenden berichten von Gefangenschaft, Flucht und Rettung.

Die Autorin komponiert aus diesen Stimmen eine Erzählung, deren Lektüre die Ungeheuerlichkeit des Verbrechens eindrücklich vor Augen führt. Es ist die erste große, vielstimmige Erzählung dieser Art von Erfahrungen der Jüdinnen und Juden, die während des Nationalsozialismus aus dem Deutschen Reich gewaltsam ins besetzte Osteuropa verbracht wurden. Diese Zeugnisse sind umso bedeutsamer, als die letzten überlebenden Opfer der Shoah bald nicht mehr selbst erzählen können.

Andrea Löw stellt ihr Buch in einem Gespräch mit Joachim Tauber im Nordost-Institut vor und wird daraus lesen.

Die Buchvorstellung ist eine Veranstaltung des Nordost-Instituts.