Die Deportationen aus und nach Lettland im 20. Jahrhundert und die Erinnerungen daran
Die Veranstaltung thematisiert die doppelte Deportationsgeschichte Lettlands im 20. Jahrhundert. Im Zuge der ersten sowjetischen Besetzung erfolgten massenhafte Verschleppungen lettischer Staatsbürger nach Sibirien. Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurde Lettland von der Wehrmacht besetzt und in den folgenden Jahren ein Schauplatz der Shoa. Insbesondere deutsche Juden wurden nach Lettland deportiert und fielen hier den nationalsozialistischen Massenverbrechen zum Opfer. Nach der Vertreibung der deutschen Truppen und der erneuten Besetzung durch die Sowjetunion setzten wiederum Deportationen nach Sibirien ein.
An diesem Abend wollen wir im Gespräch den Blick auf Lettland und Deutschland richten. Welche erinnerungskulturellen Unterschiede oder Gemeinsamkeiten bestehen vor dem Hintergrund der historischen Erfahrungen? Wie wirken sie sich politisch und gesellschaftlich im bilateralen Verhältnis sowie im europäischen Kontext aus? Wie wirkt sich die Erfahrung der Deportationsgeschichte auf die heutige lettische Außenpolitik aus? Was bedeutet diese gemeinsame Geschichte heute für Fragen von Krieg und Frieden, Demokratie und Teilhabe sowie für die europäische Verständigung?
Der Vortrag ist Teil der Reihe des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge e. V. „Erinnerungskulturen im Gespräch“.
Aktuelle Informationen finden Sie auf der Webseite der Veranstaltung.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Botschaft der Republik Lettland, Konrad Adenauer Stiftung.