Immanuel Kant war nie in Allenstein/Olsztyn, dennoch finden sich im dortigen Staatsarchiv zahlreiche Spuren seines beruflichen Lebens. Die schriftlichen Hinterlassenschaften seiner beruflichen Tätigkeit und seines Nachlebens gelangten mit dem Großteil der Akten der Albertus-Universität Königsberg in Folge des Zweiten Weltkrieges in das 1945 polnisch gewordene Olsztyn. So findet sich im Staatsarchiv (Archiwum Państwowe w Olsztynie) heute die umfangreichste Überlieferung zur Königsberger Universitätsgeschichte (fast 700 000 Blatt). Diese Archivalien sind bisher in Deutschland kaum beachtet worden. Dabei bietet kein anderer Bestand auch nur einen annährend vergleichbaren Reichtum an Dokumenten für die Erforschung der Geschichte der Albertina und somit für die Auseinandersetzung mit Kants Amtstätigkeit an dieser Universität.

Das Nordost-Institut, Lüneburg (IKGN e.V.) hat daher in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Olsztyn zentrale Beispiele dieser „Kantiana“ digitalisiert und in Teilen transkribiert. Sie werden auf einer eigens für das Projekt „Kant in Olsztyn“ eingerichteten Internetseite präsentiert und mit einer Reihe wissenschaftlicher Texte begleitet, die die Quellen auf unterschiedlichen Ebenen kontextualisieren.

Auch wenn im Rahmen des Projektes nur ein Bruchteil des vorhandenen Materials vorgestellt werden kann, eröffnet sich mit dieser Präsentation eine Reihe neuer und interessanter Perspektiven auf das Schaffen und Wirken Immanuel Kants.